Anne Knefelkamp - Ankommen im Weitergehen
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Einladung zur Eröffnung Therapeium, Zentrum für Natur und Kulturheilkunde
www.therapeium.de

Freitag, 20. April 2012, 17.00- 21.00 Uhr
Hohenzollernstrasse 12
14163 Berlin-Zehlendorf

Programm
„Ankommen im Weitergehen“ Begrüßung: Prof. Dr. Hartmut Schröder Musikalisches Intermezzo: Friedrich II. Traversflöte: Bettina Lange Cembalo: Rita Herzog


Vernissage
Anne Knefelkamp, Bamberg (www.anne-knefelkamp.de)
Laudatio: Volker Hotes, (www.hotes-international-fine-art.de)
Um Antwort wird gebeten bis zum 16. April 2012: info@thwerapeium.de

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Laudatio
Anne Knefelkamp: „Ankommen im Weitergehen“
Laudatio: Volker Hotes, Hotes International Fine Art, Berlin

Liebe Gäste, ich freue mich, Ihnen heute die Künstlerin Anne Knefelkamp vorstellen zu können.

Anne Knefelkamp lebt und arbeitet in Bamberg.
„Ankommen im Weitergehen – Weitergehen und ankommen.“ Wie passt das zusammen?
Das Statische und das Dynamische, der Kreis, der sich am Ende schließt und uns, die wir auf der Suche nach uns selbst sind, die Spiritualität im Existenziellen wieder finden lässt. Dann erst kommen wir an, ohne stehe zu bleiben. Und erst dann können wir weitergehen und ankommen. Ein Kreis, der sich täglich lebenslänglich immer wieder auf’s Neue schließen lässt, wenn wir das zulassen. So können wir immer wieder mit Brecht sagen; „Es ist, was es ist.“Weder gut noch böse, es ist die Dynamik im Existentiellen. Das sind die Themen, die uns in den Bildern von Anne Knefelkamp begegnen: „Aufbrechen“, „Behütet sein“, „Feuer der Vergangenheit“, „Gegengewalten“, „Im Schneckenhaus“, „Nähe“, „Sinnsuche“. Daraus spricht eine wiederkehrende komplementäre Bewegung in den grundlegenden Themen menschlicher Existenz, Nähe und Abwesenheit von Nähe.

Was leitet uns auf der Suche nach dem Sinn des Seins? Als ich den venezianischen Künstler Livio de Marchi, den ich sehr schätze, vor vielenJahren bei einer ombra fragte, was ihn antreibt, warum er Künstler ist, antwortete er mir mit seinen Worten, was uns der Schriftsteller St. Exupéry durch seinen kleinen Prinzen sagen lässt: „Ich mache das, was ich am besten kann – von Herzen.“ So gilt für Künstler und Kunstbetrachter: „Man sieht nur mit dem Herzen gut.“ Denn dann erst vermögen wir etwas zu sehen, das Spiritualität in der Betrachtung ermöglicht. In diesem Sinne - von Herzen – hat sich Anne Knefelkamp der Kunst verschrieben. Dabei gehorcht ihre Kunst weder Regeln noch Ritualen. Den Kunstbegriff eines Mondrian oder den der alten Meister wird man in ihrer Kunst nicht antreffen. Im Farbkreis finden wir im wesentlichen immer zwei Farben wieder, die sich dynamisch-komplementär in der Formensprache Anne Knefelkamps ausdrücken. „Grüne Dynamik“, so der Titel eines Bildes, „Kobolde im roten Wald“ der andere. In der künstlerischen Ausführung finden wir eine Spontanität, die die Physis des Pinselstrichs erahnen lässt. Anne Knefelkamp macht sich in ihrer Ausdrucksweise auch die Collagetechnik zu nutze, die uns Betrachtern scheinbar bekanntes zeigt: „Wir sind angekommen.“ Aber nur vorerst. Denn der neue Kontext der Begrifflichkeit des Altbekannten fordert uns auf, weiterzugehen. Auch wenn Anne Knefelkamp nicht ausdrücklich auf alte Meister rekurriert, meine ich erkennen zu können, das sich in ihrer Kunst der Kreis zu den flämischen Meistern des 17. Jahrhunderts schließt in dem Sinne, dass die abgebildete Kunst immer auch Sinnbild für unsere Suche nach dem Sinn des Selbst im Angesicht „unfassbarer Schönheit“ einerseits, „im Antlitz des Todes“ andererseits sich bewegt und unsere Existenz in dialektischer Bewegung hält: „Weitergehen und ankommen“ – „Ankommen im Weitergehen.“

Ich wünsche Ihnen eine bewegende Ausstellung und dem Therapeium, dass es stets in der spirituellen Ruhe in Bewegung bleibt und damit Heilung erzeugt.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.